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ReinSaat-Blog | Johanna Yagi

Wir freuen uns, Ihnen an dieser Stelle in regelmäßigen Abständen Blog-Beiträge von unserer ReinSaat Kollegin Johanna Yagi zu präsentieren. Sie ist eine unserer ReinSaat Expert*innen für Gemüsebau und Züchtung und wird Sie an ihrem reichhaltigen Wissen und ihrem Erfahrungsschatz rund um das Thema samenfeste Gemüse-, Kräuter- und Blumenvielfalt teilhaben lassen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

 

Crocus sativus SAFRAN– Veredelung für Garten und Küche

Safran (Crocus sativus) aus der Familie der Schwertliliengewächse stammt ursprünglich aus der Ägäis. Durch die zufällige Mutation der Krokus-Art Crocus cartwrightianus entstanden, entwickelt der Safran-Krokus größere Blüten mit deutlich längeren Griffelfäden. Sie beinhalten die einzigartige, komplexe Aromatik aus würzig-erdigen, blumig-warmen, zart-bitteren Noten und die typische intensive, tiefrote Farbkraft.

In den warmen Mittelmeerregionen und im Nahen Osten wird Safran seit Jahrhunderten bis heute kultiviert. Doch auch im deutschsprachigen Raum gewinnt der Anbau zunehmend an Bedeutung – sowohl in der professionellen Landwirtschaft als auch im Haus- und Hobbygarten. Der Anbau unter mitteleuropäischen Klimabedingungen stellt jedoch gewisse Anforderungen an Boden, Klima und Pflege. 

Lesen Sie hier die wichtigsten Aspekte für den erfolgreichen Safran-Anbau:

Vom richtigen Standort …

Crocus sativus ist als mediterrane Pflanze kälteempfindlich und bevorzugt warme, sonnige und windgeschützte Standorte. Mindestens 6 Sonnenstunden pro Tag und Temperaturen um 15° C auch noch im September fördern Blütenbildung und Aromenentwicklung. 

Safran eignet sich sowohl für die Beet-, als auch die Topfkultur. Der Boden sollte in beiden Fällen locker und humusarm, aber nährstoffreich sein. Zum Schutz vor Fäulnis ist Staunässe unbedingt zu vermeiden. Vor dem Pflanzen empfiehlt sich eine tiefgründige Bodenbearbeitung, bei der organischer Dünger oder Kompost eingearbeitet wird. 

Über Pflanzung und Pflege…

Die Safran-Zwiebeln werden von Juli bis Ende August direkt in Beet oder Topf gesetzt. Zu bedenken ist, dass Safran vegetativ, also nicht über Samen, sondern ausschließlich über Zwiebel vermehrt wird. Diese bilden im Spätherbst weitere Tochterzwiebeln mit entsprechendem Platzbedarf.

Beetpflanzung:
Die Zwiebeln sollten in einem Abstand von etwa 10-15 cm zueinander und ca. 10-15 cm tief gepflanzt werden. Nach der Pflanzung ist eine Mulchschicht sinnvoll, um Unkraut zu unterdrücken.

Topfkultur:
Wählen Sie pro Zwiebel einen mindestens 10 Liter großen Topf. Zum Schutz vor Staunässe empfehlen wir eine Drainageschicht aus Blähton oder Kiesel.

Nach der Pflanzung benötigt der Safran zunächst keine Bewässerung,  Wurzelbildung und Austrieb werden aus der Zwiebel selbst gespeist. Während der Wachstums- und Blühphase ist gelegentliches Gießen bei Trockenheit oder während Dürreperioden ausreichend. Während der Ruhephase von Mai bis August muss nicht gegossen werden. 
Ob im Beet oder Topf – Safran freut sich im Frühjahr über dezente Gaben eines organischen Langzeitdüngers oder Komposts.

Safranvermehrung

Im Spätherbst nach der Safranblüte bildet die Mutterknolle kleine Tochterknollen, die im April-Mai einzeln umgesetzt werden können.

Interessantes Detail:
Safran besitzt aufgrund des Ursprungs aus einer genetischen Mutation einen dreifachen Chromosomensatz. Er bildet somit keine fertilen Samen und kann ausschließlich über Tochterzwiebeln vermehrt werden, die genetische Klone der Mutterpflanze sind.

Vom Beet in die Küche – Ernte und Nachbehandlung

Für höchste Qualität des teuersten Gewürzes der Welt erfolgt die Ernte in den frühen Morgenstunden. Sobald sich die Blüten vollständig geöffnet haben, werden die Safranfäden (Stigmen) vorsichtig per Hand aus der Blüte gezupft oder geschnitten. 

Die anschließende Trocknung ist entscheidend für Farbe und Geschmack des Gewürzes. Es empfiehlt sich entweder die Lufttrocknung, bei der die Fäden aufgelegt und an einem gut belüfteten Ort langsam trocknen können. Beachten Sie, dass die Temperaturen dabei nicht zu hoch sein sollten, um die empfindlichen Aromastoffe des Safrans nicht zu zerstören. Eine weitere Methode ist die Schattentrocknung, bei der die Trocknung an einem dunklen Ort erfolgt, um Aroma und Farbe zu bewahren. Von maschinellen Wärmetrocknungen oder Rösten raten wir ab. Bei beiden Methoden beträgt die durchschnittliche Trocknungszeit 3-4 Tage. 

Lagerung und Haltbarkeit

Um Qualität, Aroma und Farbe lange zu erhalten, empfiehlt sich eine luft- und lichtgeschützte Aufbewahrung in Glas- oder Metallbehältern bei Temperaturen zwischen 15 – 20°C. Vermeiden Sie Hitzequellen wie Herd, Heizung oder direkte Sonneneinstrahlung. Sie wollen Ihre Safran-Ernte länger als 1-2 Jahre lagern? Mit entsprechendem Schutz vor Feuchtigkeit ist dies im Kühlschrank möglich.

Tipps und Tricks

Frostschutz:
In kälteren Regionen Österreichs ist ein Winterschutz durch Mulchen oder das Abdecken mit Laub/Vlies ratsam.

Schädlingsbekämpfung:
Schnecken und Wühlmäuse können die Zwiebeln schädigen. Wir empfehlen daher schon vor der Pflanzung entsprechende Schutzmaßnahmen (Wühlmausgitter, Schneckensperre) zu bedenken. 

Ertragsoptimierung:
Durch gute Pflege, Minimierung des Unkrautdrucks in der Wachstumsphase, Kompostgaben und das Versetzen von neu gebildeten Tochterzwiebeln während der Ruhephase lässt sich die Bildung größerer Blüten fördern.

Fazit

Bei erfolgreicher Kultur werden wir die im Oktober mit leuchtend violetten Blüten mit hohem Zierwert und tiefroten Safranfäden mit farbstarker Aromatik belohnt.
Wir wünschen einen erfolgreichen Safrananbau!

 

 

 

 

Unsere Autorin

Johanna Yagi

office(at)reinsaat.at
www.reinsaat.at

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